Rezension zu „Die Dauer der Liebe“ von Sabine Gruber

Die Übersetzerin Renata verliert nach fünfundzwanzig Jahren Beziehung ihren Mann Konrad. Sie waren nicht verheiratet und ein Testament existiert auch nicht. Konrads Familie erkennt die Beziehung nicht als eine langjährige Beziehung an, verfällt eher der Krankheit der Gier und so wird Renata nicht nur ihres Mannes beraubt, sondern auch vieler Erinnerungen. Heftig! Definitiv. Doch dieses Buch zeigt, dass der Mensch auch unter den widrigsten Bedingungen versucht in die Zukunft zu schauen. Und genau dies versucht Renata, mit Hilfe ihres sozialen Netzes gelingt ihr dies auch. Ohne diesem sozialen Netz wäre dies sicher viel traumatischer verlaufen und so sieht man wieder, wie wichtig Freunde in einer gewissen Anzahl sind. Zwar gelingt diese Neuorientierung Renata mit wechselnden Stimmungen und mit wechselnden Kraftverhältnissen, aber genau dies macht das Buch authentisch, denn wer wird hier nur zukunftsorientiert durch die eigene Misere schreiten. Nur jemand bei dem keine Gefühle mehr da sind. Und dies ist bei Renata nicht der Fall. Renata durchschreitet die Phasen der Trauer und muss sich zudem noch mit der unempathischen Familie von Konrad herumschlagen. Harter Tobak. Aber nicht nur dies passiert. Auch die Vertrauensfrage gegenüber Konrad steht im Raum. Denn beim Sichten der zurückbleibenden Dinge treten auch Ungereimtheiten auf, Nachfragen geht ja nicht mehr und so muss sich Renata eigene Urteile bilden. Ein harter Weg für Renata, aber ein vollkommen nachvollziehbarer. Definitiv ein sehr interessantes Buch über ein schweres und schlimmes Thema.

„Die Dauer der Liebe“ von Sabine Gruber ist ein kluges Buch über den plötzlichen Verlust eines geliebten Menschen. Zudem ist es sprachlich und inhaltlich sehr gelungen, ich habe es sehr gern gelesen es hat mich Sinnieren lassen. 


Hinterlasse einen Kommentar