Rezension zu „Deine kalten Hände“ von Han Kang

Dies ist der zweite Roman, den ich von dieser Ausnahmeautorin gelesen habe. Der erste war „Die Vegetarierin“ und diesen habe ich verschlungen, dieses Düstere in ihrer Schreibe und die genaueste Zeichnung ihrer gestörten Charaktere, ich hatte die ganze Zeit beim Lesen ein Schaudern und gleichzeitig auch Angst. Dieses Düstere findet man auch hier wieder, aber insgesamt erscheint mir dieser Roman hier etwas schwächer als „Die Vegetarierin“. Dies ist auch zeitlich erklärbar, „Deine kalten Hände“ erschien 2002, „Die Vegetarierin“ erschien 2007, dies wären 5 Jahre, in denen einiges bei der Autorin passiert ist. Aber dieses erwähnte etwas Schwächere bedeutet für mich nur, dass der kleine letzte Rest zum Buch nicht mehr weglegen können fehlt. Es ist nicht viel. Denn dieses Buch ist trotzdem ein Vier-Punkte Buch für mich. 

Zur Handlung: Die koreanische Schriftstellerin H. begegnet durch Zufall den Kunstwerken des Künstlers Jang Unhyong. Diese berühren sie tief, sie weiß nur nicht genau warum, ist aber erschüttert von der Tiefe ihrer Empfindungen. Wenig später begegnet ihr auch der Schöpfer der Kunstwerke, Herr Jang. Sie fragt ihn warum er diese Skulpturen macht und dieses Warum bringt ihn durcheinander, er will nicht antworten/er kann nicht antworten. Wenig später verschwindet der Künstler spurlos. Die Schwester des Künstlers, Jang Haesuk, taucht bei H. auf und fragt sie, ob sie etwas von Unhyong weiß. Sie wäre eine der Personen, die in letzter Zeit Kontakt zu ihrem Bruder hatten, alle anderen hatte Haesuk schon gefragt, H. ist jetzt die letzte. Und sie hätte ein Manuskript von Unhyong, ob H. dieses lesen könnte und wenn ihr etwas dazu einfällt, solle sie sich bei Haesuk melden. 

Das Manuskript kommt bei H. an und die Geschichte von Unhyong wird erzählt. Die Geschichte enthüllt Unhyongs Weltsicht und zeigt auch die Gründe für die Entstehung der Skulpturen. Neben Unhyong und seiner Familie haben in dem Manuskript auch zwei Geliebte eine tragende Rolle, L. und E.. Insgesamt wird geschildert was Traumata mir Menschen machen können, wie Menschen sich gegen ihre Ängste schützen und was das mit dem gesamten Personal macht. Und gleichzeitig zeigt dieses Buch auch die Verbindung in den folgenden Worten: Maske, Hülle, Schale und gleichzeitig auch deren Sinn: Schutz und Einengung.

Die Sprache der Han Kang ist poetisch, kraftvoll, klangvoll, betörend. symbolträchtig, aber auch klar und treffend, soghaft und düster. Insgesamt ein interessantes Buch! Ein interessantes Buch, welches von einer Ausnahmeautorin geschrieben wurde! Unbedingt lesen!


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