Rezension zu „Die Orient-Mission des Leutnant Stern“ von Jakob Hein

Interessantes Buch über reale Vorgänge im Jahre 1914, Deutschland versucht sich den Muslimen in der Türkei anzunähern, um diese zu benutzen, in dem die Türken für ihre deutschen Freunde einen Dschihad auslösen und damit den englischen und französischen Kontrahenten Deutschlands schaden. Dazu benutzt Deutschland den jüdischen Leutnant Edgar Stern, der mit einer als Zirkustruppe getarnten Gruppe muslimischer Kriegsgefangener durch den Balkan nach Konstantinopel reist, um sie dort als Fingerzeig in Richtung Türkei freizulassen, um gleich noch etwas auf die vorherige Info draufzusetzen. Damit ist dieser historische Roman interessant und thematisch ein kleines Schmeckerchen, denn heutige Sichten zur muslimischen Welt divergieren da ja deutlich. Die späteren Sichten zur jüdischen Welt sind da noch drastischer und zeigen politisches Kalkül sehr deutlich. Ansonsten hat dieser Gedanke aus preußischen Hirnen schon etwas Erheiterndes, denn es ist immer wieder interessant zu welch wunderbaren Ergüssen manch politisch denkendes Hirn so kommt. Geschrieben ist dieses Buch spannend und informativ, wenn auch etwas distanziert, aber dieses Distanzierte ist hier nicht so das Manko, denn die etwas haarsträubende Geschichte entschädigt hier immens.


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